Rennbericht 6. SM Lauf 2019 in Lignières, Schweiz

Sonntag, 15. September 2019

Das letzte Rennwochenende der Schweizer Kart Meisterschaft 2019 stand vor der Tür. Nach meinem ersten Sieg in der Kategorie KZ2 in Levier, kam ich mit einem guten Gefühl auf den Rennplatz. Unser Ziel war es nach diesem Rennwochenende im Gesamtklassement auf den vierten Rang vorzurücken und so die Saison 2019 zu beenden.

Da Lignières eine Privatstrecke von TCS ist konnten wir erst am Freitagnachmittag zum ersten Mal auf die Strecke. Diese Rennstrecke eignet sich am besten um mit den Autos drauf zu fahren. Sie ist sehr breit und Technisch weniger anspruchsvoll als sonstige Kart-Rennstrecken. Ich persönlich mag diese Strecke nicht besonders weil sie eher langweilig ist und man so gut wie gar nicht überholen kann. Wir trainierten jedoch den ganzen Freitagnachmittag um ein Gefühl für die Strecke zu bekommen. Auch ganz wichtig war es, das richtige Set-Up zu finden. Entscheiden war vor allem, das Chassis richtig einzustellen.

Training Samstag:

Am Samstagabend musste alles perfekt sein um ins Quali zu starten. Das Quali war in dieser Saison zum ersten Mal am Samstagabend, weil es offenbar sonst zeitlich am Sonntag nicht gereicht hätte, um alle drei Läufe jeder Kategorie durchzuführen. Den ganzen Samstag trainierten wir somit bereits mit dem gemieteten Rennmotor. Wir investierten am Samstag zwei neuen Reifen Sätze und konnten so, sehr effizient arbeiten um das Set-Up und meine Linie zu verbessern. Ich gehörte eigentlich den ganzen Tag über, zu den schnellsten auf der Strecke. Habe auch immer wieder die Starts geübt um mich an die Kupplung zu gewöhnen. Die ersten paar gingen in die Hose, wurden aber dann immer besser. Am Ende des Tages, konnte ich ein paar super Starts hinlegen.

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Quali/Samstag

Es war klar, dass das Quali hier in Ligniéres, enorm wichtig war, da man wie bereits gesagt, kaum überholen kann. Wie immer, war ich vor dem Quali ziemlich nervös. Ich habe meinem Vater gesagt, er soll die Spitze starten lassen und mich erst gegen Schluss raus schicken. Die Überlegung dahinter war, dass ich ungehindert meine beste Rundenzeiten fahren konnte. Denn im offiziellen Training, welches immer direkt vor dem Quali stattfindet, war ich bereits ziemlich deutlich der schnellste von allen. Meine Teamkollegen und die Fahrer vom GSK Team, starteten zusammen vorne weg. Wir warteten noch einen kurzen Moment bis die meisten Fahrer den Vorstart verlassen hatten. Dann schob mich mein Vater an. Dummerweise kam gerade noch direkt vor mir, ein deutlich langsamerer Fahrer auf die Strecke. Ich habe ihn nicht sofort überholt, da meine Reifen auch noch kalt waren. Als ich dann etwas Abstand zu ihm machen wollte, überholte mich gleich noch ein anderer langsamerer Fahrer. Da das Quali nur 6min dauerte konnte und durfte ich nicht noch mehr Zeit verlieren. Also gab ich Gas und versuchte eine schnelle Runde hinzulegen. Aber bevor die Runde zu Ende war, bin ich bereits auf den vor mir fahrenden Fahrer aufgefahren und musste den Fuss vom Gas nehmen und die Runde abbrechen. Ich machte also noch einmal viel Luft zwischen mir und ihm. Aber leider nicht genügend. Ich konnte zwar eine einigermassen gute Runde hinlegen aber die erste schnelle reicht noch nicht, denn die Reifen sind noch nicht voll da gewesen. Die nächste wäre also richtig schnell geworden aber, es passierte noch einmal dasselbe und ich musste wieder eine Runde abbrechen, da ich den vor mir schon wieder eingeholt hatte. Und die Spitzengruppe fuhr ganz vorne und jagte eine Bestzeit nach der anderen. So reichte es mir am Schluss nur auf den fünften Platz. Ich war mit dem fünften Platz gar nicht zufrieden und regte mich extrem über das verpatzte Quali auf. Denn ich hätte tatsächlich gute Chancen gehabt, die Pole zu holen.

Sonntag Race1:

Am Sonntagmorgen startete es wie üblich mit dem WarmUp. Und ich war wieder der schnellste von allen. Umso mehr musste ich wieder an die verpasste Chance im Quali denken. Fürs erste Rennen startete also auf dem fünften Rang. Ich war wie immer ziemlich nervös. Nachdem ich einen guten Start zurücklegen konnte, fuhr ich während den ganzen 14 Runden, bis ins Ziel auf dem fünften Platz. Ich war mit dem fünften Rang zufrieden da es wirklich sehr schwierig war zu überholen.

Race 2:

Auch im zweitem Renn Lauf startete ich somit auf dem fünften Platz. Nach dem die vier roten Ampeln löschten, lies ich die Kupplung ein wenig zu langsam los. Dadurch kam ich nicht optimal weg und einer der Konkurrenten bedrängte mich stark in der ersten Kurve. Ich konnte mich aber wehren und den Platz behaupten. Und da mein Teamkollege Mike, den Start vergeben hatte und dadurch Plätze verlor, lag ich nach der ersten Kurve auf Platz vier. Und auf diesem Platz fuhr ich dann auch ins Ziel.

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Finallauf:

Die Rangierungen des ersten und zweiten Laufes, wurden zusammengezählt und die ergaben dann die Startposition um ins Finale zu starten. Der Start war wieder nicht perfekt aber ich kam diesmal ziemlich gut weg. Ich fuhr nun direkt hinter meinem Teamkollegen Mike her, welcher zu diesem Zeitpunkt bereits Schweizer Meister 2019 war. Ich fuhr ihm die ganze Zeit am Heck und spürte, dass mein Speed besser war als seiner. Als er sich dann in der Schikane heftig verschaltete, fuhr ich ihm ins Heck und mein Spoiler war drin. Wenn der Spoiler nach innen rutscht gibt es eine 5sec Strafe, welche ich dann auch erhielt. Dies hat mich geärgert und ich setzte ein paar Runden später zu eine Angriff an und konnte ihn ziemlich locker überholen. So überquerte ich die Ziellinie als vierter und wurde dann wegen der 5sec. Strafe, zurück auf den fünften Platz versetzt. Da die anderen mehr als fünf Sekunden hinter uns lagen, viel ich aber nur bis auf den fünften zurück. Das war dann für mich auch ganz ok so. Und ich wusste genau, dass ich dieses Rennen tatsächlich wieder hätte gewinnen können. Und das hat mich eigentlich ganz glücklich gemacht. Denn nun weiss ich, dass ich wohl wieder an der Spitze angekommen bin.

Ich möchte mich wirklich ganz herzlich bei Euch allen für Eure Unterstützung in dieser Saison bedanken. Ohne Euch wäre das alles nicht möglich. MERCI! Es war eine sehr lehrreiche und extrem coole Saison. Ich glaube, meine Fortschritte waren wirklich sehr gut. Das freut mich selber sehr.

Ich hoffe wirklich, dass Ihr ALLE an mein Abschlussfest kommen könnt. Ich habe viele interessante News zu erzählen.

Tschüss und liebe Grüße

Samir 77

Peter Schaeublin