Race 1 ADAC Championship; Hockenheim

Formel 4 Race Hockenheim

Endlich war es wieder mal soweit und ich konnte am Rennen am Hockenheimring teilnehmen. Vor dem Rennen habe ich viel trainiert. Ich war 2 mal, 5 Tage in Österreich bei meinem Trainier, bin viel auf dem Simulator gefahren und habe natürlich selber auch noch Ausdauer und Kraft trainiert. Die Anderen top 15 Fahrer sind in den 6 Monaten, in denen ich Zuhause und in Österreich trainiert habe, bereits die UAE Meisterschaft gefahren. Also sassen die jede Woche im Auto und konnten Testen und Rennen fahren, was ich leider nicht konnte. Gezwungenermaßen musste ich auch auf das erste Renen der deutschen ADAC Meisterschaft, in Spa, verzichten, da mein neuer Formel 4, noch nicht bereit war. Umsomehr, freue ich mich, mit diesem coolen Auto, endlich Rennen zu fahren. Eine Woche vor dem Rennen hatten wir zwei Testtage am Hockenheimring. Die Trainings liefen eigentlich ganz gut, dafür das ich 6 Monate nicht mehr im Auto sass. Aber so eine richtig schnelle Runde, wo alles zusammen passte, habe ich noch nicht hingekriegt.

Offizieller Trainingstag Donnerstag

Nun war es soweit. Zum ersten Mal seit langer Zeit, stand ich in der Reihe, mit allen meinen Mitkonkurrenten und wir warteten aufs grüne Licht, damit die Trainingssession starten konnte. Genau in dem Moment als es losging, blieb einer meiner Mechaniker, mit der Motorabdeckung am Kabel vom Feuerlöscher hängen und löste diesen damit aus. Ich war voll mit dem Löschschaum, das ganze Auto musste gereinigt werden. Durch einen Top Einsatz vom Team, konnte ich nach einer knappen Stunde, mein Training aufnehmen. Dank der guten Zusammenarbeit mit meinem neuen Dateningenieur, welcher einen ehemaliger Formel 3 Fahrer ist, konnten wir Kurve für Kurve, super analysieren und anfangen zu verbessern. Er sieht die Dinge aus einer etwas anderen Perspektive und kann sich gut in die Situation der Fahrer versetzen. Dadurch und mit abschauen der anderen Fahrern auf der Strecke konnte ich mich in allen Sektoren etwas steigern.

 
 

Qualifikation

Am Freitag hatten wir zwei offizielle Trainings und am Abend das erste Quali. Das zweite war auf Samstagmorgen angesetzt. Im 1. Quali fuhr ich aus der Box und habe mir eine gute Position auf der Strecke gesucht. Durch das Funk hat mir mein Ingenieur angeordnet, dass ich die Position mit einem Prema Fahrer wechseln sollte, da dieser schneller war als ich. Da ich eigentlich zufrieden mit meiner Position war und genügend Abstand nach vorne wie auch nach hinten hatte, wechselte ich erst, nach dem zweiten Aufruf. Dummerweise kam direkt hinter dem Prema noch ein zweiter Pilot, welcher sich zwischen uns drängte und ich so nochmals vom Gas musste. Inzwischen befand ich mich in der letzten Kurve und konnte nicht mehr mit vollem Schwung in die Pushlap starten. Nach dieser schlechten Runde, pushte ich voll in die zweite Pushlap. Als ich mich in der zweitletzten Kurve befand, kam tatsächlich die rote Flagge und die Zeit wurde gestoppt. Somit wurde auch aus dieser Runde nichts. Es blieben ca. 3.5 Minuten übrig, um es nochmals zu versuchen. Als die grüne Flagge erschien, wärmten wir uns wieder auf um auf die letzte Pushlap zu gehen. Ich drückte voll drauf und wollte los, als ich meine Fuel Pression Lampe aufleuchtete. Ich musste in die Box fahren, da mir das Benzin ausging. Der letzte Platz war mir somit sicher!

Nach einer denkbar schlechten Nacht, habe ich es nicht geschafft, das Ganze zu verdauen und meinen Kopf zu re-seten. Entsprechend war meine Leistung im zweiten Quali, miserabel und ich landete gerade mal auf P19. Ich war so was von enttäuscht von mir!

Race 1

Vom 2. Quali, zum 1. Rennen, war nicht viel Zeit dazwischen. Wir diskutierten nicht lange rum und haben uns sofort aufs Rennen konzentriert, was wohl das Beste war für mich. Ich studierte nicht mehr lange rum. Schon stand ich am Start, auf dem absolut letzten Startplatz und die roten Lichter auf der Ampel gingen aus. Ich kam am Start sehr gut weg und konnte umgehend 2 Plätze gut machen. Nun nahm ich mir einfach einen nach dem anderen vor. Das ganze Rennen hindurch konnte ich mich sauber nach vorne arbeiten und landete im Ziel auf dem guten 14. Platz. Mehr lag leider nicht drin. Da einer noch eine Straffe gekriegt hat, war es zum Schluss sogar P13. Schlussendlich habe ich mich einfach extrem gefreut, nach einer so langen Zeit, wieder ein Rennen fahren zu dürfen.

 
 

Race 2

Das zweite Rennen verlief sehr ähnlich zum ersten. Ich startete auf P19 und der Start gelang mir wiederum sehr gut. Ich konnte ich mich nach vorne arbeiten, bis ich hinter einem meiner Teamkollegen war. Mehrmals startete ich einige Überholmanöver. Aber er hat seine Position fair und gut verteidigt. Im einen Sektor fuhr er etwas besser als ich und in den beiden anderen Sektoren, konnte ich immer wieder voll aufschliessen. Es wurde mehrmals sehr eng zwischen uns. Aber es war immer ein fairer und harter Kampf. Leider gelang es mir nicht, in zu überholen. Somit kam ich wieder auf P14 ins Ziel.

Race 3

Aufgrund der guten Leistung im 2. Rennen, konnte ich nun für das 3. Rennen, auf P14 starten. Anstelle, dass ganze genau so Ruhig und bedacht anzugehen wie in den beiden vorderen Rennen, habe ich mir sofort die Top10, als Ziel gesetzt und nach dem guten Start, direkt voll angegriffen. Bereits nach 2 Kurven, hatte ich wieder zwei Plätze gut gemacht. Als wir jedoch dann zu dritt in die dritte Kurve einbogen, liess ich dem Fahrer auf meiner linken Seite, offenbar zu wenig Platz und es krachte. Der Frust war gross und ich hätte mich Ohrfeigen können. Denn eine super Platzierung im 3. Rennen, wäre wirklich machbar gewesen und nun war es wieder ein Nuller. Da ich oben drauf noch einen 5 Plätze, Grid Penalty für das nächste Rennen in Zandvoort erhalten habe, war es gemäss Video, wohl mein Fehler. So endete also das Dritte Rennen am Hockenheimring für mich.

Tja, ein Raceweekend mit Höhen und Tiefen. Ich habe gelernt, mich künftig besser unter Kontrolle zu haben, manchmal gar nicht zu viel zu studieren und einfach mit Freude und Gelassenheit, darauf los zugehen. Auch wenn halt meine Ausgangslage aktuell nicht so toll ist. Ich versuche einfach, das Beste daraus zu machen und werde nicht aufgeben!

Es hat mich wirklich sehr gefreut, all die Leute die uns am Hockenheimring besuchen gekommen sind, um mich zu haben. Das hat mir Motivation gegeben. Vielen Dank an Alle die mich in dieser Saison unterstützten!

Merci vieu mau!

Samir Ben

 

Hockenheimring

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Ibrahim Ben