Formel 4 Test; Le Castellet

Ein riesen Traum hat sich erfüllt. Ich konnte in einem Formel 4 Auto, mit dem Team Jenzer Motorsport, 2 Tage lang testen gehen.

Tag 1:

Als wir in Le Castellet auf der Strecke (Paul Ricard) ankamen, wurde ich immer nervöser und nervöser, denn es war mein erster Test in einem Formel 4 Fahrzeug, auf einer echten Formel 1 Strecke. Paul Ricard ist eine grandiose Strecke mit sehr langen Geraden. Die Strecke ist 5.8 km lang. Übrigens, ein Formel 4 Auto hat 160 PS und einen 1,4-Liter-Abarth-Turbomotor, der eine Spitzengeschwindigkeit von etwa 240Km/h erreicht. Noch nervöser wurde ich als ich die Auflieger der F4 und der F3 Teams sah. An diesen zwei Tagen testeten diverse F4 und F3 Teams sowie diverse Tourenwagen, in separaten Zeitfenstern. Als ich mit meinem Rollkoffer und der Helmtasche in der Box ankam sah ich die vier F4 Fahrzeuge, welche nebeneinander in der Box aufgereiht waren. Mit mir im Team Jenzer, waren noch drei weitere Fahrer, welche alle die Italienische F4 Meisterschaft, fahren werden zum Teil, bereits F4 Rennerfahrung sammeln konnten. Kaum angekommen wurde mir viel erklärt und gezeigt. Obschon ich zur Vorbereitung schon bei Jenzer Motorsport im Simulator war und mir dort einige Dinge erklärt wurden und auch ein Sitz für mich angefertigt wurde, war sehr vieles neu für mich.

 
 

Die Reifen wurden an mein Auto montiert und mein Puls stieg von Sekunde zu Sekunde. Ich zog den Helm an und setzte mich in den F4 Boliden, kontrollierte die Bremsen und Startete den Motor, wie man es mir gelernt hatte. Nach einem Handzeichen meines Mechanikers fuhr ich aus der Box. Und zwar ohne ihn abzuwürgen! Das freute mich. Am Ende der Boxengasse konnte ich Gas geben und anfangen das Auto zu spüren und ein Gefühl dafür zu bekommen. Ich drehte meine Runden und wurde immer schneller und sicherer. Am ersten Tag hat es mich 2Mal gedreht, es wurde aber nichts beschädigt da die Strecke, glücklicherweise, sehr grosse geteerte Auslaufzonen hat. Die Strecke ist das pure Gegenteil von Monaco. Paul Ricard ist die ideale Strecke um mit dem Fahrverhalten des F4 klar zu kommen. Sie hat zwar viel Platz, ist aber auch sehr technisch und schnell. Meine Mechaniker und der Dateningenieur, waren zufrieden mit meiner Leistung, da ich mich von Turn zu Turn, stetig steigern konnte und das umsetzte, was sie mir in Auftrag gaben. Ich selber wäre gerne noch ein wenig schneller gewesen. ☺️ Es war ein unvergesslicher Tag, an dem ich sehr viel lernen konnte.

 
 

Tag 2:

Am zweiten Tag hat es den ganzen Tag geregnet. Morgens habe ich als erstes aus dem Hotelfenster geschaut und gedacht, dass darf doch nicht wahr sein. Ich wollte weiter bei trockenen Bedingungen trainieren und mich an die Zeiten von meinen Teamkollegen herantasten. Und nun bei Regen, musste ich natürlich gleich wieder bei null anfangen. Ich habe mich aber nicht lange aufgeregt und habe mich der Herausforderung gestellt. Es war am Anfang sehr schwierig mit so viel PS, auf der nassen Strecke klar zu kommen. In der zweiten Session des zweiten Tages, konnte man auf der Geraden mit 240 Km/h nichts aber wirklich gar nichts sehen. Denn es ist zum Regen, noch Nebel dazu gekommen. Das war für mich ein ganz komisches und gleichzeitig aufregendes Gefühl. Da man in diesem Stint so wenig sah wurde dieser nach etwa 6 Runden abgebrochen (rote Flagge). Am Nachmittag wurde die Sicht besser und wir konnten wieder fahren. An diesem Tag hat es mich etwa 4-mal, im Regen gedreht. Ich konnte aber im nassen, viel Gefühl für das Auto entwickeln und spürt es immer besser. Am Schluss des Tages, lag ich gar nicht mehr so weit weg von meinen Teamkollegen. Das motivierte mich schon sehr auf mehr! Es war eine super Erfahrung und es hat mir im Trockenen wie im Regen, sehr viel Spass gemacht.

Ich danke allen, die es mir ermöglicht haben diesen Test in Le Castellet, fahren zu dürfen. Es hat mir extrem viel Spass gemacht und mich wieder einen Schritt weitergebracht.

Merci!!

 
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Paul Ricard F1 Circuit

Samir Ben 77

 
Ibrahim Ben