Endurance Race LMP3; Hockenheimring

Nach einer guten Vorbereitung für das Rennen am Hockenheimring, trafen wir am Donnerstag auf der Strecke ein. Es wurden bereits einige Anpassungen an der Sitzposition und weiteren kleinen Dingen vorgenommen. Dies war nötig, da ein dritter Fahrer dazu kam, welcher in Le Castellet nicht mit mir und Loris gefahren ist. Zudem führten wir das erste Briefing, mit unserem Daten Ingenieur, für den kommenden Tag durch. Darin wurde besprochen, wer wann und wie lange fährt, mit welchen Reifen und was das Ziel der einzelnen Sessions sein sollte. Am Freitag hatten wir nur 2 Trainings à je 1h 30min. In dieser Zeit, die durch 3 Fahrer geteilt wird, muss man sich wieder an das Auto und die Strecke gewöhnen und gleichzeitig beginnen schnelle Rundenzeiten zu erzielen.

 
 

Samstag

Am Samstagmorgen fand das letzte freie Training vor den Qualis statt, nachdem wir am Vortag ein erstes Anpassungstraining absolviert hatten. Ich war der erste der auf die Strecke fuhr. Jedoch machten wir noch einen Tank Stopp, um den Ablauf und den Weg zur Tankstelle zu testen, damit wir im Rennen genau Bescheid wissen wo und wie es lang geht. Die Tankstelle befindet sich ausserhalb der Boxengasse. Während des 4h Rennen muss man ca. alle 1h tanken. Ich fuhr von unserer Box ab und parkierte mein Auto vor der Tanksäule, wo die Mechaniker warteten und stellte den Motor ab. Als der Tankvorgang vorüber war, fuhr ich los in Richtung Pit Lane. Da die Sicht aus dem Auto sehr schlecht ist und ein Streckenposten, welcher an der Ausfahrt positioniert war, kein eindeutiges Signal gab, fuhr ich in die Pit Lane und wollte raus auf die Strecke fahren. In diesem Moment knallte ein anderer Fahrer, welcher von der Box herkam, in mich rein. Ich konnte danach nicht mehr weiterfahren und wurde in die Box zurückgeschoben. Die Nase wurde gewechselt und ich konnte noch 6 Runden fahren bis ich das Auto meinem Teamkollegen übergab. Das erste und einzige Training an diesem Tag, fiel also eher weniger gut aus. Und dazu kam, dass kurz darauf der Motor an Power verlor und so, die beiden anderen Fahrer, auch nicht mehr zum fahren kamen. Das Training war also komplett nutzlos.

Quali

Am Nachmittag hatten wir die 3 Qualis. Jeder Fahrer fährt ein Quali à 15min. Die drei besten Zeiten werden zusammengenommen und durch drei dividiert. Diese Zeiten von allen, ergeben dann die Startpositionen für das Rennen. Da ich die schnellste Zeit auf meinem Auto erzielt habe, konnte ich im Rennen 2h fahren und meine Kollegen je 1h. Ich war zufrieden mit meiner Leistung im Quali und weiss aber, dass ich mich noch deutlich verbessern kann.Auch nach diesem Tag, hatten wir ein Briefing und besprachen was gut lief und was man noch verbessern muss. Wir haben alle Videos, Daten studiert, unsere Anliegen geäussert, umso das optimale aus dem Auto und uns Fahrern herausholen zu können.

 
 

Sonntag

Nun stand das 4h Rennen vor der Tür. Dieses fand von 15.00 bis 19.00 Uhr statt, also diesmal bei Tageslicht. Die Aussentemperatur betrug ca. 25C°. Während des fahren im Auto, hatten wir etwa 50C° im Auto, was schon sehr heiss war. Nachdem der erste Fahrer den Start überstanden hatte, und 1h gefahren ist, übergab er mit das Auto. Zu diesem Zeitpunkt wurder er leider bereits 2x überrundet. Ich musst also voll drauflos gehen. Die Reifen wurden nicht gewechselt und ich fuhr zuerst zur Tankstelle. Da die Signalisation nach meinem Vorfall und weiteren Reklamationen von anderen Fahrern gewechselt wurde, konnte ich diesmal ohne Crash auf die Strecke fahren. Ich konnte einige Plätze gut machen und habe mich darauf fokussiert keine Fehler zu machen, jedoch schnell und effizient zu fahren. Dies ist mir gut gelungen und ich übergab das Auto, in einer Safety Car Phase, dem dritten Fahrer. Dadurch konnten wir eine ganze Runde gewinnen. Wäre mein Kollege noch vor dem Safety Car raus gekommen, hätten wir gar 2 Runden gewinnen können und wäre so wieder voll im Rennen gewesen. Dieser fuhr nun ebenfalls 1h und übergab mir das Auto anschliessend wieder. Er konnte in seinem Stint ebenfalls einige Positionen gut machen. Für die letzte Stunde bekam ich meine frischeren Reifen aus dem Quali und konnte dadurch meine Pace halten. Gegen Ende hatte ich jedoch etwas mehr Mühe, da die Reifen ziemlich abbauten und sich dadurch die Zeiten etwas verschlechterten. Zudem bekam ich zum ersten Mal etwas Mühe mit meiner Kondition. Denn ich bin noch an einem Rennen, 2h gefahren.

Es war sehr hart, 2h in dieser Hitze mit diesen Geschwindigkeiten zu fahren. Nichts hat mir jedoch mehr Freude zubereitet als dieses Rennwochenende und es war eine riesen Erfahrung die ich sammeln durfte. An dieser Stelle bedanke ich mich bei allen die mich unterstützt haben und denjenigen, welche an diesem Rennwochenende mit dabei waren. Es hat mich wirklich sehr gefreut. Und danke an mein Top Team “GRAFF Racing” Thanks!

Liebe Grüsse Samir

 

Hockenheimring

Samir Ben

 
Ibrahim Ben