Rennbericht 1. SM Lauf 2019 in 7-Laghi, Italien

Sonntag, 31. März 2019, 7-Laghi Italien

Endlich hat die Saison begonnen! Vor dem 1. Rennen in 7-Laghi Italien war ich sehr nervös und gleichzeitig voller Vorfreude. Für mich ist aber ganz klar, dass diese Saison eine Lernsaison wird und das ich wohl damit rechnen muss die ersten paar Rennen, ganz hinten im Feld mitfahren zu müssen. Ich versuche aber trotzdem mein Bestes zu geben um mich von Rennen zu Rennen zu steigern und hoffentlich bald wieder, ganz vorne mitkämpfen zu können.

Deshalb sind wir vor dem Rennen, 2 Wochenende nach Italien gefahren um zu trainieren. Die Trainings verliefen ganz gut und ich konnte mich immer ein wenig steigern. Was hingegen gar nicht gut lief, war die Heimfahrt von einen Trainingsweekend. Denn der Motor von unserem Bus überhitzte. Wir saßen über 3 Stunden auf dem Pannenstreifen fest. Also hat mein Vater danach den Kühler und Klimaakühler ersetzen lassen. Mit gutem Gewissen sind wir dann am Donnerstag um 16.00 Uhr wieder Richtung Italien los gefahren um ans Rennen zu gehen. Leider sind wir nur bis Thun gekommen und der Motor kochte schon wieder. Unter diesem Umstand konnten wir auf keinen Fall weiterfahren. Also war die einzige Alternative, das wichtigste aus dem Bus zu nehmen und in einen Kart Anhänger von Chlöisu umzuladen. Als wir dann um etwa 21.30Uhr endlich soweit waren, ging es mit Auto und Anhänger los nach 7-Laghi. Um 02.00 Uhr waren wir dann voll kaputt im Bett. Das wichtigste war aber, dass wir heil und ohne weitere Schäden angekommen waren. Nun ist am Bus die Zylinderkopf Dichtung defekt und alles muss ersetzt werden. Dieser Schaden tut unserem Budget natürlich gar nicht gut. ☹

 
 
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Am Freitag bin ich dann zum dritten Mal mit einem KZ2 Schaltkart, auf der Rennstrecke in7 Laghi gefahren. Die Strecke ist ziemlich anspruchsvoll da es viele Schläge in den Kurven hat und ziemlich viel Gripp auf der Piste ist. Im Großen und Ganzen lief der erste Trainingstag ziemlich gut. Am Samstagmorgen war ich sehr aufgeregt, weil das Rennen vom Sonntag immer näherkam. Am meisten Nervös machte mir der Gedanke an den Start. Denn die Schaltkarts, sind die einzigen, welche vom Stehen aus, starten. Also, habe ich das noch nie zuvor gemacht. Der Ablauf des Startens ist wohl vergleichbar mit einem Auto. Dank Tipps und Tricks von meiner Teamkollegin Isabelle und von Vincenzo, konnte ich auf der Strecke noch ein paar Zehntel gewinnen. Am Ende des Tages fehlten mir etwa noch 5 Zehntel auf das Mittelfeld. Ich war eigentlich sehr zufrieden mit meiner Leistung und der Steigerung.

Am Sonntagmorgen hatten wir als erstes ein Warm Up. Im Warm Up war ich von 15 Fahrern in meiner Kategorie 9. geworden, was ein ziemlich gutes Resultat für mich war. Kurz darauf folgte auch schon das Qualifying. Im Quali bin ich letzter geworden! Im Quali hat man nur 6min Zeit, um eine richtig schnelle Rundenzeit aufzustellen. Anhand der Rundenzeiten ergibt sich dann die Startaufstellung. Weshalb ich im Warm Up vier Zehntel schneller fuhr als im Quali, war uns ein Rätsel.

Nun wurde ich immer nervöser und nervöser auf den ersten Rennlauf in der Kategorie KZ2. Das komische war, dass ich fast ein wenig froh, war, aus der hintersten Reihe zu starten, denn ich hatte dadurch wenigstens keinen Druck von hinten…. Ich fuhr zu meiner Startposition und zum Glück konnte ich den Gang beim Rollen rausnehmen. Davor hatte ich am meisten Respekt. Denn in den Trainings wusste ich nicht jedes Mal, ob ein Gang drin war oder nicht. Wenn ich also jetzt die Kupplung langsam los gelassen hätte mit einem Gang drin, wäre der Motor mit einem kleinen Ruck ab verreckt. Wenn das passiert wäre, hätten alle anderen Fahrer noch eine Runde drehen müssen, damit ich Zeit hätte, mein Kart wieder zu starten. Aber zum Glück konnte ich ohne große Probleme in den ersten Renn Lauf starten. Die ersten Runden verliefen gut und dann hatte ich je länger es ging, immer mehr Schwierigkeiten, dem Feld dran zu bleiben. So beendete ich meinen ersten Rennlauf im KZ2, als letzter ☹. Der zweite Rennlauf, welcher nach dem Mittag stattgefunden hat, verlief praktisch identisch zum ersten. Was aber noch dazu kam war, dass ich physisch und mental, so ziemlich an meine Grenzen kam. Dies weil beim KZ2 fahren, das Hirn einfach viel mehr, in noch kürzerer Zeit verarbeiten muss und, weil es am Nachmittag noch mehr Gripp auf der Strecke hatte. Die ersten beiden Rennen, fuhren wir je 14 Runden und das Finale war nun 19 Runden. Das machte mir schon ein wenig Sorgen. Da es aber ein größeres Problem mit der Zeitmessung gab, hatte ich noch etwas mehr Zeit um mich zu erholen und mich aufs Rennen vorzubereiten. Die anderen haben sich zwar alle fürchterlich darüber geärgert, aber für mich war es gerade ok. Als es schon fast dunkel wurde, starteten wir dann noch ins Finale von 7-Laghi. Und siehe da, ich beendete das Rennen als neunter! Natürlich auch aufgrund von diversen Ausfällen. Aber das gehört halt auch dazu.

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Inzwischen haben wir verstanden, was wohl das Problem war, weshalb ich im Rennen dem Feld nicht immer ganz folgen konnte jedoch im Training und Warm Up, die Zeiten vom Mittelfeld fuhr. Wenn ich ohne Druck gefahren bin, konnte ich mich an die neuen Regeln im KZ2 halten. Ruhig fahren, schnell und spitz in die Kurve rein, lange warten mit Gas geben. Das ist so ziemlich das Gegenteil, von dem was ich bis jetzt immer tun musste. Wenn ich unter Druck fuhr, wie im Quali und im Rennen, hatte ich die Geduld nicht mehr, ging zu früh aufs Gas und fuhr zu breit. Dies machte mir dann Probleme in der Kurve, denn die enorme Kraft vom KZ2, drückte mich weg von der Ideallinie und meine Physis wurde dadurch noch mehr beansprucht als notwendig. Ich muss also unbedingt geduldiger bleiben, auch in hektischen Momenten. Mein Vater hat mir gesagt, dass ich die Ungeduld halt einfach von Mami geerbt habe. Aber wer ihn kennt, weiß wohl selber, dass es eher von ihm sein könnte……SMILE. 😊

Ich weiß also nun, an was ich arbeiten muss. Zudem muss ich noch etwas mehr Vertrauen in mein neues Chassis bekommen. Ich hoffe natürlich auch, dass wir oft Trainieren gehen können. Ich bin parat und voller Vorfreude um das nächste Rennwochenende zu bestreiten. Werde wieder alles geben und bin sicher, dass es schon noch besser kommen wird!

Liebe Grüße

Samir 77



 
 
Peter Schaeublin