Race 1 Italian Championship; Le Castellet

F4 Race in Paul Ricard

Das erste Rennwochenende der Italienischen Meisterschaft haben wir in Paul Ricard gestartet. Ich war sehr nervös und gleichzeitig voller Vorfreude. Es waren 37 Fahrer am Start, was ein ziemlich grosses Feld ist. An der Italienischen Meisterschaft nehmen die Besten Fahrer der Welt teil. Somit war auch das Level sehr hoch. In den Trainings am Freitag lief es eher weniger gut. Ich hatte Mühe mit dem Gripp, da noch andere Kategorien, mit anderen Reifen auf der Strecke fuhren. Auch an den Bremspunkten musste ich mich noch verbessern. Ich befand mich meistens auf den Plätzen zwischen 30 und 37. Ich habe verschiedene Dinge versucht was das Fahren anbelangte. Meine Zeiten haben sich jedoch nicht viel verbessert und ich haben mich selbst auch ein wenig in Frage gestellt.

Samstag:

Am Morgen hatten wir das Quali. Ich habe versucht mit neuer Motivation und einer Top Einstellung auf die Strecke zu kommen. Dies hat auch geklappt. Jedoch haben sich die Zeiten im Quali nicht verbessert. Das erste Quali dauerte 15 Minuten, dann 10 Minuten Pause, danach folgte das zweite Quali welches nochmals 15 Minuten dauerte. Im ersten Quali wurde ich einmal letzter und einmal 33sigster. Ich war gar nicht zufrieden, weil ich wusste das mehr möglich war aber irgendwie kriegte ich es einfach nicht hin. Beim Datenvergleich nach dem Qualifying hatte man keine so grossen Unterschiede zwischen mir und dem schnellsten Fahrer aus dem Team gesehen. Ich war schon eine wenig verzweifelt, habe aber immer versucht das Positive zu sehen. Meine Teamkollegen, Mechaniker, Vater, Teamchef haben mich stets aufgemuntert. So startete ich in das erste Rennen. Ich konnte einen super Start hinlegen und kam sehr gut weg. Aber über das ganze Rennen konnte ich keinen einzigen Fahrer überholen und hatte richtig Mühe, dem Feld zu folgen. Als ich in der ersten Runde hinter einem meiner Teamkollegen fuhr, ist mir aufgefallen das ich gar im Windschatten keine Chance hatte um ihm zu folgen. Das Feld zog davon und ich kam mit ziemlich Abstand ins Ziel. Obschon ich weiss, dass mein Vater es gar nicht gerne hat, wenn man über das Material lästert, musste ich beim Aussteigen von meinem Auto, ganz klar sagen, dass etwas nicht stimmt und das Auto einfach nicht geht. Also hat unser Teamchef umgehend die offiziellen Motoristen kommen lassen, welche den Motor geprüft haben und sofort festgestellt, dass da etwas mit dem Ladedruck vom Turbo, defekt ist. Dieser Defekt hat dem Motor bis zu 30% Leistung genommen und nun war ganz klar, weshalb ich nicht einmal mehr dem Feld folgen konnte. Und da das Problem ganz langsam auftauchte und immer schlimmer wurde, habe ich es auch nicht auf Anhieb merken können. Jetzt war alles klar, und ich war sehr erleichterte das man das Problem gefunden hatte!


 
 

Sonntag:

Das Problem mit dem Turbo wurde behoben und ich startete mit einem guten Gewissen in das Rennen. Auch im zweiten Rennen kam ich gut vom Start weg. Ich habe begonnen zu überholen und hatte manchmal kleine Berührungen mit anderen Fahrern. Einmal habe ich ein Fehler gemacht, dadurch habe ich meinen Frontspoiler ein wenig beschädigt. Zwei Runden später ist mir einer mit seinem Vorderrad in die Seite gefahren. Ich ging in die Box um den Frontspoiler zu wechseln. Da haben die Mechaniker noch einen Schaden am Unterboden festgestellt. Da dieser beschädigt war und nicht auf die Schnell repariert werden konnte, musste ich das Rennen beenden.

Im dritten und letzten Rennen ist mir am Start der Motor ausgegangen. Das Feld zog davon und ich habe schnell gemerkt das wieder etwas am Motor nicht gut war. Ich hatte wieder sehr wenig Leistung. Also ging ich in die Box und die Mechaniker haben den technischen Fehler am Turbo, provisorisch behoben. Ich fuhr aus der Box und versuchte das Feld aufzuholen. Zum Glück gab es dann eine Safety Car Phase. So konnte ich wieder aufs Feld aufschliessen, jedoch mit einer Runde Rückstand. Der Safety Car blieb für ziemlich lange auf der Strecke, so blieben nur noch 2 Runden frei zum Fahren, bis zur Zielflagge.

Ich war froh, dass das Rennweekend zu Ende war, denn das hat mich ziemlich viel Energy gekostet und das Auto lief bis zum Schluss nicht richtig. Dadurch habe aber wieder enorm viel Erfahrung gesammelt. Und mein Auto, respektive der Motor wird nun bei Jenzer Motorsport komplett zerlegt und auf dem Prüfstand getestet. Ich bin sicher, dass es am nächsten Rennen wieder zu 100% abgehen wird!

Danke an all meine Unterstützer und an Jenzer Motorsport!

Samir

 
 


 

Circuit Paul Ricard

Samir Ben 77

 
Ibrahim Ben