F4 Race Spanish Championship; Spa

Formel 4 Race in Spa

Endlich war es so weit. Ich durfte das erste Rennen meines Leben, in einem Formel 4 Auto, von der Spanischen Meisterschaft fahren. Ich bin dieses Rennen als Vorbereitung auf die Italienische Meisterschaft, gefahren. Es war eine WEC Veranstaltung, was das Ganze noch viel Eindrücklicher machte. Als Höhepunkt gab es ein 6 Stundenrennen, wo auch Neel Jani, Sebastien Buemi usw. am Start waren.

Mittwoch:

Am Mittwoch wurde das Zelt unseres Teams aufgestellt und eingerichtet. Da noch andere Kategorien dort waren, konnten wir natürlich nicht in die Boxen wie an den Testtagen. Wir hatten auch noch ein Driver Breefing, Track Walk und eine Besprechung mit dem Dateningenieur. Es war ein Riesen Anlass und es war auch sehr viel los. Die Anspannung stieg, und ich konnte es kaum erwarten den ersten Test am Donnerstag zu fahren.

Donnerstag:

Am Morgen hatten wir den ersten Test, welcher 40min dauerte. Es lief nicht schlecht, und ich konnte durch den Test den wir schon in Spa gemacht haben, nur noch an Kleinigkeiten arbeiten. Dieses Mal hatte es auch viel mehr Gripp auf der Strecke, da die Temperaturen höher waren und mehr Autos auf der Strecke fuhren. Am Mittag hatten wir das zweite Training, das ebenfalls 40min dauerte. Dort habe ich noch mal alles gegeben um das perfekte Set-Up für das Quali zu finden. Das wars dann auch schon. Am Abend hatten wir dann schon das Qualifying. Das dauert 2x 15min, dazwischen 10min Pause. Das ist sehr wenig Zeit und es sollten keine Fehler gemacht werden. Denn die Strecke ist 7km lang und es dauert etwa 2min 23sec für eine Runde. Und da sind 15min SEHR wenig Zeit. Als wir alle auf die Strecke wollten, konnte der eine vor mir nicht losfahren. Unser Team durfte immer erst als letztes auf die Strecke, denn wir waren ja ein Gastteam. Also zog das Feld schon davon. Und bis ich dann auch auf der Strecke war hatte ich niemanden mehr vor mir, dadurch hatte ich kein Häsli und keinen Windschatten, was mich Zeit gekostet hatte. In den ersten 15min wird die schnellste und die 2 schnellste Zeit genommen für das erste und dritte Rennen. So habe ich P22 und P19 im ersten Quali herausgefahren. In den zweiten 15min landete ich auf dem 20 Platz fürs Finale, von insgesamt 28 Fahrern. Ich war ziemlich zufrieden mit meinem allerersten Qualifying in einem Auto.

 
 

Freitag:

Am Mittag hatten wir das erste Rennen. Ich war SEHR nervös als wir etwa 30 min in den Autos warten mussten. Aber sobald ich den Motor gestartet hatte, war die Nervosität verflogen und ich konnte mich voll und ganz auf das Rennen konzentriert. Als ich auf der Start-Ziel Geraden auf P22 zum Stehen kam, fokussierte ich mich nur noch auf die Ampeln. Sie gingen aus und ich lies de Kupplung in einem Zug und mit viel Gefühl los und ich konnte auf der Geraden, tatsächlich mehrere Autos überholen. Auch in der ersten Kurve konnte ich weitere 2 Piloten überholen, in diesem Moment war ich voller Freude und ich wurde ziemlich nervös da ich die gewonnenen Plätzt nicht wieder verlieren wollte. Im Verlaufe des Rennens, welches 25min + 1 Runde dauerte, konnte ich noch drei weitere Fahrer überholen und landete schlussendlich auf dem 15. Platz. Ich war völlig erstaunt und konnte es zuerst gar nicht fassen. Es war einfach nur Hammer!!! Am späteren Abend hatten wir das zweite von insgesamt 3 Rennen. Diesmal startete ich auf dem 19. Platz. Der Start gelang mir wieder super und ich hatte erneut nach der ersten Kurve 3 Autos kassiert. Durch das ganze Rennen konnte ich mich nach vorne arbeiten bis ich auf P16 ins Ziel kam. Es fühlte sich einfach nur wie ein Traum an. Dieser Tag war unbeschreiblich und ich habe sehr viel gelernt.

Samstag:

Das dritte und letzte Rennen fand am Samstagmorgen statt. Ich habe mich körperlich und mental gut aufgewärmt, damit wirklich all meine Sinne bereit waren. Meine Ingenieurin und ich gingen noch einem die Abläufe durch. Danach setzte ich mich ins Auto und fuhr durch das Padoc, auf die Strecke. Nach der Aufwärmrunde stellte ich mein F4 auf Startposition 20. Dieses Mal hatte ich in der ersten kurve 2 Plätze verloren. Im Windschatten meines Vordermannes, fuhr ich durch die Eau Rouge. Nach der langen geraden passierte es. Einer hatte mich hinten rechts leicht berührt, wodurch ich die Kontrolle über das Auto verlor, mich drehte und im Kiesbett landete. Da das hintere rechte Rad und die Aufhängung komplett kaputt waren, konnte ich nicht mehr weiterfahren. Ich war ziemlich frustriert, denn ich wollte dieses Rennen unbedingt zu Ende fahren und ein weiteres, gutes Resultat erzielen. Aber solche Dinge gehören einfach auch dazu. That’s Racing!

Dieses Wochenende war das absolut coolste meiner Ganzen Racing Karriere. Vielen Dank an all meine Sponsoren, Gönner, Familie und an das Team Jenzer Motorsport! Merci!

Samir

 
 


 
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Circuit

Spa-Francorchamps

Samir Ben 77

 
Ibrahim Ben