Race 6 Italian Championship; Mugello

Formel 4 Race Mugello

Zur Vorbereitung auf das Rennen in Mugello, gab es direkt zuvor, noch einen Testtag in Mugello. Dieser Tag lief ziemlich gut und ich konnte mich an diesem Tag, in der Nähe der Top 10 bewegen. Mugello ist eine sehr anspruchsvolle Strecke. Meiner Meinung nach, die körperlich anstrengendste, aller Strecken die wir in der Italienischen Meisterschaft fahren. Die Vorbereitungen auf dem Simulator, waren ebenfalls sehr wichtig, um die Gänge, Schaltpunkte, Linien, Bremspunkte, usw. zu finden.

Qualifying

Im Quali 1 begann ich mit dem Aufwärmen der Reifen, gleichzeitig suchte ich mir eine gute Position auf der Strecke um im Windschatten den Vorderen, ein wenig Speed und dadurch Zeit zu gewinnen. Jedoch reichte es mir nur auf P. 25. Ich war gar nicht zufrieden mit diesem Quai. So habe ich, fürs zweite Quali noch einmal mein Bestes gegeben und alles riskiert. Im Q2 landete ich auf P. 20. Es war alles sehr eng beisammen. Auch im zweiten Quali habe ich mir viel mehr erhofft.

Race 1

Ich stand voller Konzentration und Anspannung auf dem Grid, als die fünf roten Ampel erloschen. Ich kam gut weg und konnte meine Position halten. In der vierten Kurve habe ich mich leicht verbremst und bin einer Pilotin hinten reingefahren. Es war nur eine leichte Berührung. Trotzdem konnte sie das Auto nicht auffangen und drehte sich. Ich wich sofort rechts aus und am Ende der Auslaufzone habe ich versucht hinter ihr durchzufahren. Aber leider stand sie nicht auf der Bremse, rollte rückwärts und knallte voll, hinten in mich rein. Mein Motor war durch den heftigen Aufprall in zwei Hälften geteilt worden. Das komplette Heck von meinem Auto, war zerstört. Für den Verbremser auf der feuchten Strecke, erhielt ich eine Strafe von 3 Plätzen fürs nächsten Rennen. Die Strafe war nicht so gross, da es kein grosser Fehler war und die Pilotin vor mir, dabei nicht ganz unschuldig war. Aber ja, ich war ihr zuerst hinten rein gefahren. Der grosse Schaden hat mich extrem gestresst und ich war wie gelähmt. Zum Glück war das nächste Rennen erst am folgenden Tag, so konnte ich mich wieder etwas fangen und versuchen neu zu motivieren.

 
 

Race 2

Danke meinem tollen Team sowie den aufmunternden Worten von meinem Vater, war ich wieder bereit anzugreifen und freute mich aufs nächste Rennen. Am Start kam ich einmal mehr, sehr gut weg. Doch bereits nach ca. 5 Runden, geschah das nächste Übel. Bei einem Zweikampf hatte ein Fahrer auf der Aussenseite, mir nicht genügend Platz gelassen und berührte mit seinem Frontflügel meinen hinteren Reifen. Ich hatte dadurch sofort einen platten Reifen. Da dies am Anfang der Runde passierte und ich keine Chance mehr hatte die ganze Runde so weiter zu fahren, habe ich mich entschieden den Short Cut zu nehmen und in die Box zu fahren. Dieser befindet sich nach der Kurve 6 und man kommt durch ihn, direkt in die Boxengasse. Wenn man diesen aber in einem Rennen benutzen muss, gibt das eine 2 Minuten Straffe! Das wusste ich, hatte aber keine andere Wahl. In der Box hat mir mein Team den Kaputten Reifen, sprich das defekt Rad, gewechselt und ich konnte weiterfahren. Am Ende war ich mit einer Runde Rückstand auf P. 25, ins Ziel gekommen. Natürlich war ich nicht gerade erfreut darüber.

Race 3

Im dritten und letzten Rennen startete ich auf P. 23. Nun wollte ich einfach noch ein gutes Rennen fahren, um dem missratenen Weekend, doch noch etwas Gutes abzugewinnen. Ich habe versucht den Fahrer vor mir, in der ersten Kurve aussen zu überholen. Ein Fahrer hinter mir, wollte mich zeitgleich, auch von aussen überholen. Also gingen wir zu dritt in die erste rechts Kurve nach der Start und Ziel Geraden. Den Fahrer rechts von mir, hatte es nach links auf meine Seite geschoben und der Fahrer ganz links, zog nach innen um die Kurve zu kriegen. So landete ich im Sandwich. Unsere Vorderräder berührten sich und natürlich, lag das Pech auf meiner Seite. Die beiden anderen Piloten konnten unbeschadet weiterfahren und bei mir war die Radaufhängung verbogen. Wieder musste ich in die Box fahren. Habe aber diesmal nicht den Short Cut genommen da es möglich war, die Runde mit sehr viel Vorsicht zu Ende zu fahren. Das Team konnte eine provisorische Express Reparatur vornehmen, damit ich das Rennen noch zu Ende fahren konnte.

Ja, das war wohl meine härteste Erfahrung an einem Rennweekend. So viel kann eigentlich gar nicht schief laufen. Und trotzdem muss man voll fokussiert und motiviert bleiben. Zweifel und Vorsicht, sind sehr schlechte Wegbegleiter im Rennsport. Denn dann kommt alles noch schlimmer. Das war meine harte Lehre an diesem Weekend in Mugello, welches ich abgehackt habe aber nicht so schnell vergessen werde! 

Ein riesen Dankeschön an das Team, welches hier einen riesen Job gemacht hat und an alle die mich bei diesem schwierigen, frustrierenden aber enorm lehrreichen Rennwochenende unterstützt haben!

Ich Freue mich sehr auf Monza, und werde hart arbeiten, damit das Glück diesmal auf meiner Seite steht.

Samir Ben

 
 


 

Autodromo Internazionale del Mugello

Samir Ben 77

 
Ibrahim Ben