Race 3 ADAC Championship; Nürburgring

Formel 4 Race Nürburgring

Vor dem offiziellen Weekendprogramm, fand am Donnerstag ein Testtag statt. Man konnte zwar nur drei Mal, für je 35 Minuten auf die Strecke, aber immerhin noch ein paar zusätzliche Trainings fahren. Denn ich bin zuvor noch nie auf dieser Strecke gefahren. Zu Beginn lief alles gut bis in die zweite Session. Dort bin ich in T5 in die Reifenstappel gefahren und die Radaufhängung rechts ist gebrochen und der Frontflügel war auch beschädigt. Ab dem eher kleinen Unfall lief es übers ganze Wochenende nicht mehr so gut. Zu diesem Zeitpunkt war noch das Setup vom Lausitzring eingestellt gewesen, welches eigentlich gut war. Nach dem Einschlag mussten sie mir aber mehr Grip geben da ich das vertrauen in mich und das Auto etwas verloren hatte.

Offizielles Training

Die erste Session sind wir mit Regenreifen gefahren. Die Strecke ist jedoch ziemlich schnell abgetrocknet. Ich brauchte ungewöhnlich lange, bis ich mich an die Verhältnisse gewöhnt hatte. Und ich konnte irgendwie das Auto nicht am Limit fahren. Bei beiden Trainings war ich nicht zufrieden mit meiner Leistung.

Qualifikation

In den beiden Qualis hatte ich eine gute Position auf der Strecke und ich konnte frei fahren. Ich gab mein bestes aber es reichte leider nur für den 13. Platz. Die Temperaturen von Donnerstag auf den Freitag sind etwa um 15C° gesunken. Das änderte natürlich viel und bis zu diesem Zeitpunkt passte am Auto und an mir, so einiges noch nicht, wie ich mir das vorstellte.

 
 

Race 1

Im ersten Rennen Startete ich auf P13. Am Start hatte ich etwas viel Wheel-Spin, aber ich kam nicht schlecht weg. Leider war meine Pace durch das Rennen nicht so hoch das ich mithalten konnte und spannende Zweikämpfe abliefern konnte. Nach dem Rennen am Samstag habe ich eine genaue Daten und Video Analyse mit meinem Ingenieur gemacht, um mich zu verbessern und von den schnelleren Fahrern im Feld zu lernen. Über das ganze Rennen hatte ich mit Under-Steering zu kämpfen. Dies war ein weiterer Grund weshalb ich nicht angreifen konnte.

Race 2

Um 10.05 Uhr hatten wir das zweite Rennen des Wochenendes. Auf der einen Seite freute ich mich auf der anderen Seite hatte ich, nach dem gestrigen Tag, kein so gutes Gefühl. Ich startete am Schluss des Feldes und tat mich einfach schwer dem Feld zu folgen. Es lief aber schon ein wenig besser, da das Setup angepasst wurde und ich dadurch vorne mehr Grip hatte und das Heck etwas freier war. Trotzdem konnte ich den vor mir liegenden Teamkollegen nicht angreifen und überholen. Ich kam auf P12 ins Ziel.

Nachdem ich offenbar mit einem sauren Gesichtsausdruck in der Box herumlief, zitierte mich der Teamchef Andreas Jenzer zu sich. Er fragte mich, wieso genau ich das Gefühl habe, viel weiter vorne mitfahren zu müssen? Dann erklärte er mir, dass die ersten 9 Piloten vor mir, die Top 10 in der italienischen Meisterschaft bilden und das jeder Fahrer vor mir, massiv mehr Testtage und Rennen fährt als ich und hier bereits Rennen bestritten hat. Daher sei es unter meinen Umständen kaum möglich, weiter nach vorne zu fahren und somit gar nicht schlecht.

 
 

Race 3: Ich wollte, dass das Team das Auto auf irgendwelche Mängel kontrolliert. Denn es kam mir einfach trotzdem, alles ein wenig komisch vor. Dies taten sie dann auch. Anhand der Daten und der Videos, war das Untersteuern zu erkennen, ansonsten fand man aber keinen größeren Mangel am Auto. Im letzten Rennen lief es aber dann ziemlich besser. Ich hatte vorne endlich den nötigen Grip und die Bremsen fühlten sich auch viel besser an. Entsprechend konnte ich nun bessere Zeiten fahren. Ich konnte nun am Feld dranbleiben und Angriffe starten. Als ich meinen Teamkollegen überholen wollte, berührten wir uns leider im Turn 1 und drehten uns. Wir konnten beide das Auto wieder starten und weiterfahren. Dieses Überholmanöver, passte perfekt zu meinem unsicheren Weekend. Ich kam schlussendlich als 12ter ins Ziel.

Die Woche vor dem Rennwochenende, hatten wir einen Test am Lausitzring. Der Test lief ganz gut und ich war sehr, sehr nahe an der Spitze dran. Also kam ich voll motiviert auf den Rennplatz und ging ins erste Training. Dieses lief auch gut. Aber nach dem Einschlag im zweiten Training, fiel ich wie in ein Loch, und habe an zu vielen unnötigen Dingen herum studiert. Nach dem Unfall ist das Auto mit mir, und nicht ich mit dem Auto gefahren. Normalerweise nach einem Unfall, gehe ich einen Schritt zurück und dann steigere ich mich wieder. Aber dieses Mal ging es 10 Schritte zurück und nur ganz langsam wieder nach oben. Das ärgerte mich sehr. Ich muss versuchen, mich weniger zu ärgern und wieder mehr Freude zu haben. Was halt beim diesjährigen Druck, nicht immer ganz einfach ist. Aber schließlich liebe ich es, Rennen zu fahren!

Danke an Alle!

Samir

 

Nürburgring

Samir Ben 77

 
Ibrahim Ben