Formel 4 Test; Mugello II

Endlich war es wieder so weit. Ich konnte zwei weitere Testtage in Mugello mit dem Team Jenzer Motorsport absolvieren. Mugello ist einen sehr Anspruchsvolle und schnelle Strecke. Man schaltet nie tiefer als in den 4ten Gang und die doppelrechts Kurve Arrabiata ist mit Vollgas zu fahren. Auf der Geraden erreichen wir eine Spitzengeschwindigkeit von 240Km/h. Auf dieser Strecke durfte ich schon zwei Tage testen. Ich finde es einen sehr coole Strecke und freue mich jedes Mal riesig dort fahren zu dürfen.

Tag 1:

Ich brauchte einige Runden um mich wieder an alles zu gewöhnen. Dann begann ich bereits zu Pushen. Denn ich wollte aus den 2 Tagen wirklich das Maximum raus holen und zeigen, dass ich mit den Anderen Piloten mithalten kann, obschon ich viel weniger fahre als diese. Mein Hauptproblem war nicht die Linie oder die Bremsung, sondern, dass ich in den langsameren Kurven zu spät auf’s Gas ging. Ich brauchte etwa 2 Sessions bis ich den Dreh raus hatte. Dann fühlte ich mich sehr schnell und vor allem wohl. Ich habe das Auto richtig gespürt und ich habe Vertrauen in das Auto wie auch in den Gripp gewonnen. Dank dem das ich bei diesem Test, drei neue Sätze pro Tag zur Verfügung hatte, konnte ich mich besser an den guten Gripp gewöhnen. Ich konnte 3 Stints im trockenen fahren bis es zu regnen begann. Die letzte Session des Tages fand bei nassen Verhältnissen statt. Nachdem ich im Trockenen, mich im Mittelfeld befand, lief es im Regen nicht besonders gut. Das hatte mich, zum Schluss des Tages, ein wenig enttäuscht. Ich haben aber mit meinem Daten Ingenieur eine gründliche Videoanalyse gemacht und habe auch noch meine Daten mit denen der anderen Jenzer Fahrern verglichen und ausgewertet. Aber ansonsten, war ich sehr zufrieden mit dem ersten Testtag in Mugello.


 
 

Tag 2:

Der zweite Tag begann in nassen Verhältnissen. Dank der genauen Video und Datenanalyse des Vortages, konnte ich meine Fahrweise anpassen und war schon zu Beginn, an den anderen Fahrern dran. Ich hatte einige Dreher, ist aber nichts passiert. Auch im Regen fühlte ich mich jetzt immer sicherer und sicherer. Es war sehr schwierig für mich mit dem Gas umzugehen. Wenn ich zu schnell und nicht regelmässig auf das Gas ging dann ist das Heck sofort ausgebrochen und ich habe mich gedreht. Dies habe ich aber nach der Ersten Session nicht schlecht hinbekommen. Die Strecke trocknete ab, und die Ideallinie wurde langsam trocken. Ich fuhr konstant im Mittelfeld von 25 Fahrern. Im zweiten Stint schaffte ich es auf den siebtem Platz! Ich war sehr zufrieden und pushte immer weiter und weiter. Dann leuchtete es nach dem Sektor 1 grün auf, es war die 5 Beste Sektorzeit von allen Fahrern. Ich drückte drauf und wollte mich natürlich auch in den beiden folgenden Sektoren verbessern und so eine neue Bestzeit von mir aufstellen.

 
 

Die Strecke war neben der Ideallinie noch leicht nass. In der zweiten Arrabiata, die man mit voll Gas fährt, kam ich etwa 40cm von der Ideallinie ab und ich war mit den beiden linken Reifen auf dem Nassen Asphalt und berührte leicht das Kies. Ich kam ins Schleudern, probierte das Auto noch unter Kontrolle zu bekommen, aber da war es schon zu spät. Ich drehte mich und landete mit 130km/h in der Reifenabschrankung. Das Auto war auf der rechten Seite total kaputt. Ich blieb zum Glück unverletzt. Nach wenigen Minuten war auch schon der Krankenwagen vor Ort. Sie nahmen mich mit um mich zu untersuchen. Zum Glück war alles ok und ich hatte mich nicht verletzt. Nach dem ich mich ein wenig erholt hatte, ging ich mit meinem Vater zurück in die Box. Ich sagte „Ich will unbedingt noch weiterfahren und den Tag auf keinen Fall so beenden.“ Die Mechaniker konnten das Auto innert 3 Stunden reparieren und ich konnte tatsächlich wieder auf die Strecke. Meine Bestzeit konnte ich leider nicht mehr schlagen. Da ich aber gleich wieder gute Zeiten fuhr, wusste ich, dass ich den Unfall bereits, gut verarbeitet hatte. Dies war dann auch der letzte Stint der beiden Testtage.

Es hat mir einen Riesen Spass gemacht und ich habe wieder viel Gelernt. Insbesondere den Umgang mit neuen Reifen, habe ich nun viel besser hingekriegt. Dies hat mir wohl ermöglicht, zwischenzeitlich auf P7 zu fahren. Das war ein wirklich Cooles Gefühl!

Vielen Dank an das Team „Jenzer Motorsport“, insbesondere an meinen Dateningenieur Luciano! Ihr seid wirklich ein Tolles Team! Danke! Und natürlich eine riesen grosses Dankeschön, an meine Sponsoren!



 
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Mugello Circuit

Samir Ben 77

 
Ibrahim Ben