Formel 4 Test; Spa

Nach einer guten Vorbereitung fuhren wir nach Spa in Belgien. Spa ist eine Strecke die 7km lang, und sehr anspruchsvoll zu fahren ist. Ich freute mich SEHR auf einer Formel 1 Strecke fahren zu dürfen. An diesen beiden Testtagen waren nur Formel 4 und Formel 3 Autos dabei. Dadurch konnten wir ohne Unterbrüche durchfahren.

Tag 1

Die Strecke war nass, die Temperatur um die 0C°und ich fuhr das erste Mal auf dieser Strecke. Also es wurde mir gleich von Anfang an alles abverlangt. Wie immer tastete ich mich Stück für Stück voran. Ich versuchte vor den Kurven immer ein wenig später zu bremsen, verschiedene Linien zu fahren und sonstige Fahrstiele, bei nassen und sehr kalten Verhältnissen, auszuprobieren. Die Strecke ist so lang das es manchmal auf der einen Seite geschneit hat und auf der anderen Seite der Strecke nicht. Es war ziemlich unangenehm zu fahren da die Hände und Füsse sehr kalt wurden. So war es umso schwieriger dass gewisse Feingefühl zu bekommen. Doch die coole Strecke und einfach das Gefühl, der aufdröhnenden Motoren zu hören, überwiegte. Durch die Analyse von Daten, welche intern im Team ausgewertet und verglichen wurden, verbesserten sich meine Zeiten stets. Aus diesen Daten sieht man, wer wo, wie hart und wie lange bremst oder auch wieviel man einlenkt oder wann man schaltet, man sieht einfach alles und kann so auch sehr präzise und genau an den Stellen Arbeiten, an denen man sich noch verbessern muss. Ich fuhr schon lange nicht mehr im Regen, hatte den Dreh aber ziemlich schnell raus. Am Ende des ersten Tages, fehlte mich noch 1,1sec auf den Schnellsten Fahrer. Damit war ich schon ganz zufrieden aber ich wäre natürlich gerne noch etwas schneller gewesen.

 
 

Tag 2

Die Strecke war noch sehr kalt und teilweise noch nass. Man musste sich also gut merken wo es noch nass war und daher vorsichtig sein mit einlenken. Auch das Ausprobieren von unterschiedlichen Linien und wo man wie hart bremsen darf, war sehr heikel herauszufinden. Es war bewölkt und dauerte deswegen etwa 1Std. 30min. bis die Strecke trocken war. Es war aber immer noch sehr kalt und man hatte nicht sehr viel Gripp. Ausserdem hatte ich zum ersten Mal andere Slicks als üblich drauf. Da ich mein erstes Rennen an der spanischen Meisterschaft fahren werde, musste ich mit Hankook Reifen trainieren. Die Hankooks sind härter als die Pirelli Reifen, welche wir an der italienischen Meisterschaft fahren. Die Hankooks brauchten man etwa 6 bis 8 Runden um sie auf Temperatur zu bringen, was wir sonst in ca. 3 bis 4 Runden machen. Als ich mich an diese Reifen gewöhnt hatte, fuhr ich vor dem Mittag das erste Mal mit Vollgas (220Km/h) durch die O-Rouge. Das war ein unbeschreibliches Gefühl das man als Rennfahrer einfach mal erleben muss. Ich verbesserte mich von Runde zu Runde. Nach dem Mittag veränderten sich die Verhältnisse und ich konnte mich nicht mehr gross verbessern. Also fuhr ich in die Box und ich wünschte hinten ein wenig mehr Gripp. Mit dieser kleinen Veränderung am Auto konnte ich mich wieder weiter verbessern, da ich schneller und präziser aus der Kurve kam. Auch an diesem Tag verbesserten sich meine Rundenzeiten von Mal zu Mal. Am Ende des Tages fehlte mir im trockenen, doch etwas mehr auf die Spitze, als in den nassen Verhältnissen vom Tag zuvor. Ich habe insgesamt 144 Runden gedreht und 1’000km zurückgelegt. Die Vorfreude auf mein erstes Rennen in Spa, von der spanischen Meisterschaft, ist unbeschreiblich und ich freue mich riesig darauf!

Grosses Dankeschön an Jenzer Motorsport!

 
 


 
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Circuit de Spa

Samir Ben 77

 
Ibrahim Ben